Schloss Linderhof

Von den drei Königsschlössern Ludwigs II. ist Linderhof das kleinste und das einzige, da zu
Lebzeiten des Märchenkönigs vollendet wurde. Vier Jahre nach seiner Thronbesteigung begann der
junge, 22 Jahre alte König mit der Planung. Ursprünglich sollte hier ein bayerisches Versailles
entstehen, doch das romantische Graswangtal erwies sich für ein solches Vorhaben als zu eng. Die
Huldigung an Versailles wurde schließlich auf Herrenchiemsee verwirklicht. Linderhof wurde nach
entsprechenden Umplanungen in mehreren Bauphasen bis 1886 als kleines, überschaubares
Schlösschen im Stil des 18. Jahrhunderts in Anlehnung an das Rokoko errichtet.
Es war des Lieblingsschloss des Königs, in dem er sich mit großem Abstand am häufigsten aufhielt.
Linderhof besitzt einen formalen Garten, der inspiriert ist von der Gartenkunst des Barock und des
Rokoko mit Neptunbrunnen, Kaskade und Venustempel auf der Anhöhe gegenüber der
Hauptfassade. Umgeben wird dieser Garten von einem weitläufigen Park, in dem Ludwig II. einen
Maurischen Kiosk (1867 auf der Pariser Weltausstellung erworben) und ein Marokkanisches Haus
(1878 ebenfalls auf der Pariser Weltausstellung erworben) errichten ließ. Weiterhin huldigte der
Märchenkönig in diesem Park dem von ihm sehr verehrten Richard Wagner mit Nachbauten aus
dessen Opern - Venusgrotte aus Tannhäuser, Hudighütte aus Walküre und Einsiedelei des
Gurnemanz aus Parsifal. Schloss und Park Linderhof sind ein Gesamtkunstwerk - eines der letzten
- des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

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